Noch’n Bier, die Vierte

Nun habe ich doch mein heiß herbeigesehntes schottisches Bier herausgeangelt, aus meiner Bier-Krims-Krams-Kiste.

Es handelt sich um ein Spezialbier, welches mit Whiskymalz gebraut wurde. 

Sein Name: Scott. AdelScott. Gerührt, nicht geschüttelt.

Jeder Mensch hat irgendwo auf dieser Welt einen mehr oder weniger bestimmten Ort, wo es ihn wie magisch hinzieht, wo er all seine Wünsche und sein Sehnen in Erfüllung zu gehen meint.

Bei einigen ist dies vielleicht Wüste, manche möchten nach Afrika auswandern, „the big american dream“ vom Reichwerden in den USA, eine Hängematte an DEM schönsten Strand ...

Bei mir ist dieser Ort Schottland. Mystisch, magisch, rau.

Ich hab dies Verlangen nach den Highlands wohl in den Genen. Mein Opa war dort in Kriegsgefangenschaft und wollte auch später immer dorthin zurück.

Noch nie war ich dort, fühlte ich wohl auch die Ernüchterung, die solch ein Besuch mit sich bringen könnte.

            Ebenso ernüchtert hat mich dieses Bier.

Bei genauerer Betrachtung nämlich kam zu Tage, dass es ein französisches Bier, nein, Bier kann man es wohl nicht mehr nennen, bierähnliches Mischgetränk ist.

Zutaten: Wasser, Malz, Glukosesirup, Mais, Zucker, Aromen, Farbstoff E 150 C, Hopfenextrakt.

Ebenso schmeckt es. Habt ihr mal Apfelmost mit Bier gemischt probiert? So ähnlich kam es mir vor, nur ohne Apfel.

Und da ich hier Bierverkostungen beschreiben möchte und keine Kindergartengetränke, endet mein Entsetzen hier.

P.S.: Wenn die Franzosen meinen, sie müssen Froschschenkel essen, und es steht Froschschenkel drauf, soll mir das recht sein. Doch wenn sie sich an Bier vergreifen, es zur Unkenntlichkeit verstümmeln und das nur ins Kleingedruckte schreiben, finde ich, dass sie lieber beim Wein bleiben sollten. Nächstens werde ich übrigens auch bei den Weinetiketten genau hinschauen, was ich da eigentlich kaufe.