Sonntag, 10. Juni 2012

Kleiner Leseraufruf!

Mein Lieblingskoch hat ein paar harte Tage auf Arbeit hinter sich. Auch privat hat er mit dem Haufen hungriger und oft nörgelnder Mäuler einiges um die Hand gehabt. Und einstweilen kein Ende in Sicht.

Also wäre es an mir, einen tollen neuen Post zu posten (ach was). Doch ich sitze auf der Leitung.
Ich hätte eine Bitte an den geneigten Leser (nicht nur im männlichen Sinne). Ich versuche, eine „Weinverkostung Südtirol“ zusammenzustellen, eine schöne mit Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Im Hauptteil sollen 6 Südtiroler Weine verkostet und erklärt werden.
Nun versuche ich, Südtirol nicht aus meiner bescheidenen Sicht heraus zu entdecken, sondern hätte gerne einige Anregungen von euch. 
Welche Weine fändet ihr gern in einer solchen Verkostung? Lieblingskellereien? Lieblingssorten? Sonstige Themen, die ich andenken könnte? Bin für Anregungen verschiedenster Art dankbar.

11 Kommentare:

Wilde Henne hat gesagt…

Ich kenn mich mit Südtiroler Weinen ja nicht so aus. Ich wohne in der Schweiz und trinke hier fast nur Schweizer Weine. Resp. ich trinke eigentlich überall wo ich bin, Wein aus der Region.
Bezüglich Traubensorten hätte ich einen Vorschlag: Lagrein baut man in der Schweiz nicht an, vielleicht magst Du da was drüber schreiben. Oder auch über die Vernatschrebe.

Dorothea hat gesagt…

Ja ich habe auch eine ganz klassische Version im Kopf.Mit den Südtirolklassikern. Arundasekt, Weisswein aus dem Eisacktal und natürlich unsere "autochtonen" Rebsorten Vernatsch und Lagrein.
Gibt es bei Dir eigentlich weissen Merlot? Der würde mich sehr interessieren aber ich weiss nicht wo ich den herbekomme.

...Frau Kampi... hat gesagt…

Ich finde die Weine der Kellerei Nals/Magreid sehr schön. Vor allem weil es ja eigentlich zwei Kellereien sind und die Verbindung irgendwie spannend ist. Vielleicht könntest du da ein wenig was drüber recherchieren. Wir haben uns vor ein paar Jahren deren Kellerei in Magreid angeschaut, es aber noch nicht in die Nalser geschafft...

Dorothea hat gesagt…

Das klingt gut. Darüber habe ich noch nie nachgedacht, wie die zustande kam. Werde mich mal kundig machen. Auch kenne ich deren Weine kaum. Vielen Dank für diesen Tip.

Gottfried hat gesagt…

Bin momentan in Sachen Südtirol schlecht aufgestellt.

Aber eine „Sophie“ von der Kellerei Manincor, gehört eigentlich in jeden Weinkeller, der etwas auf sich hält ;-)

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Schlecht aufgestellt in Sachen Südtirol? Umso besser, Gottfried :0)
Genau darum geht es schließlich :)

Sophie, Sophie, wie lang ist das schon her... wär unbedingt mal wieder fällig... achja...

susa hat gesagt…

Zu dieser Probe gehören ganz bestimmt die Weine vom Stroblhof, wobei ich da vor allem Fan des Blauburgunders bin.

Als Rebsorte habe ich in Südtirol vor allem den Gewürztraminer schätzen gelernt.

Und außerdem sollte man mal die Weine von Armin Kobler probieren, habe ich hier beschrieben
http://hundertachtziggrad.blogspot.de/2011/09/ja-wie-wars-denn-im-urlaub.html

MatthiasH hat gesagt…

Der Gottfried hat mich gerade hier reingestubst, wir sind gerade vor Ort gewesen und haben wie üblich unser Auto überladen. Ich fürchte ich werde auch diesen Beitrag überladen, aber Du hast ja gefragt ;-).

Ich finde Deine Klassiker Idee sehr gut und würde mich auch an den Rebsorten entlanghangeln, wenn man‘s geschickt anstellt, kann man nebenher auch die verschiedenen Anbauzonen ganz gut miterschlagen.

Zum Einstieg einen beschwingten Arunda oder den etwas kräftigeren aus dem Holz stammenden Haderburg Pas dosé, beide haben uns wieder gut gefallen.

Dann was aus dem Eisacktal, da würde ich vielleicht einen Sylvaner vom Pacherhof, Köfererhof oder vom Strasserhof nehmen oder auch von der Klosterkellerei Neustift. Alternativ von Garlider oder vom Kuenhof, die sind aber schon etwas kräftiger und nicht sooo schlank. Oder zum Spaß einen sehr mineralischen MüllerThurgau (um die Kenner zu erschrecken ;-) vom Huberhof in Teis. Die haben alle den 2011er schon gefüllt und der Jahrgangsunterschied zum 2010er ist spürbar.

Gewürztraminer ist für Südtirolproben ein Muss ;-), meine Favoriten kamen da bisher eher aus dem Süden. Der Nussbaumer der Gen. Tramin, der Kolbenhof von Hofstätter, etc. Aber die wandern Jahr für Jahr einen Schritt weiter in Richtung Konzentration, Alkoholgehalt und vor allem Restsüße. Mir gefällt das nicht. Bei dem von Susa erwähnten Armin Kobler sieht das noch etwas anders aus, auch wenn er ganz aus dem Süden Südtirols stammt. Der „einfache“ 2011er Gewürztraminer der Kellerei Tramin gefällt mir besser als der Nussbaumer. Oder noch einmal das Eisacktal, der GT vom Pacherhof z.B. hat uns gut gefallen.

Und wenn schon, denn schon kommt auch noch ein Sauvignon blanc in die Probe rein. Einer der bekannten Granden, die aus dem Holz stammenden Quarz der Gen. Terlan oder Lafoa der Gen. Schreckbichl, oder der etwas zarterer St. Valentin den Gen. Eppan. Ein sehr gelungener stammt dieses Jahr von Christian Plattner, hat aber ‚ne knackige Säure, muss man vertragen. Der Winkl (von der Gen. Terlan) ist wie jedes Jahr eine sichere Bank (hat 2011 eine „wertigere“ Flasche bekommen und nächstes Jahr wird er dann wahrscheinlich teurer ;-).

Dann kommen die Roten
Da muss zunächst natürlich ein Vernatsch sein. Zwei die mir sehr, sehr gut gefallen haben sind der St. Magdalener von Ansitz Waldgries oder der Kalterersee „Sea“ von Andi Sölva. Beide sind etwas dichtere Weine vorm Hintergrund der Rebsorte, aber in beiden Fällen bleibt genug Eleganz und sehr viel Aromatik. Und beide machen unglaublich viel Spaß.

Blauburgunder muss ebenfalls sein, da bin ich ganz bei Susa. Die 2009er vom Stroblhof sind groß, schon der einfache Pigeno, noch mehr der Reserva. Aber sie müssten halt noch 10 Jahre liegen ;-). Der Brunnenhof in Mazzon (oder der Blauburgunder der Carlottis, der sehr gut sein soll, den ich aber nicht probiert habe) oder Franz Haas sind auch Kandidaten.
Der Lagrein kann ja etwas anstrengend sein, aber da muss man durch;-). Ein wunderschöner ist der Lagrein von Kiemberger (Norbert Kofler), einem aufstrebenden Newcomer aus Terlan. Oder den Porphyr der Gen. Terlan. Oder die Mutter aller Lagrein den Riserva von der Klosterkellerei Muri Gries. Man könnte den ja manchmal etwas ruppigen Lagrein auch in einer Cuvee verstecken z.B. dem Euforius von Niedermayr.

Und dann noch was süßes, typisch wäre z.B. ein Rosenmuskateller z.B. vom Ansitz Waldgries, von der Klosterkellerei Muri-Gries oder von Franz Haas.
Sehr gut gefallen hat uns auch der Passito von Kiemberger, sehr klar und rein.
Die vielleicht wichtigere Frage ist, was man mit halbwegs überschaubarem Aufwand bekommen kann, ohne einfach hinzufahren natürlich ;-)

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Matthias, wenn du dein Auto so beladen hast wie du den Kommentar beladen hast: Respekt... ;0)

Was die Anschaffung der entsprechenden Weine betrifft: Ich würd ja gerne mal im meraner Weinhaus vorbeischaun, das soll ja ein recht umfangreiches Angebot haben... da war ich auch noch nie.

Wilde Henne hat gesagt…

Dorothea, in der Schweiz gibt es schon weissen Merlot. Ich kenn einfach den aus dem Tessin, Merlot bianco.

Dorothea hat gesagt…

Der Beschluss ist ergangen: ich mache also eine klassische Südtirol- Verkostung.
Besonderer Dank geht an MatthiasH mit Achsenbruch und wunden Fingern. Es waren auch einige mir unbekannte Weine und Produzenten in deiner Empfehlung um die ich mich speziell noch kümmern werde. Ansonsten gingen wie ganz gut konform.
Falls noch jemand Sekterfahrung jenseits von Arunda und Haderburg hat, bitte bescheid geben. Vielen Dank für die vielen Kommentare. Ich brüte schon über der Einleitung.