Sonntag, 5. Februar 2012

Schwarzwurzelsalat mit Apfeldressing

Es ist Winter, das werden die meisten von euch sicher schon bemerkt haben. Ich merke das vor allem, wenn ich aus dem Fenster schaue, denn da ist so ziemlich alles weiß. Oben blau, unten weiß. Und ich merke es an den Angeboten, die uns unser Gemüselieferant macht, der zur Zeit jede Menge Wintergemüse unter die Leute bringt. So bin ich gestern zu Schwarzwurzeln gekommen, die ich bisher immer als Gemüsebeilage verwendet habe. Da ich dieser Tage aber, neben der Patisserie, öfter dem Gardemanger als dem Entremetier zuarbeite, mache ich Salate aus dem Gemüse.

Diesmal also:
Schwarzwurzelsalat

  • 1 kg Schwarzwurzeln
unter fließendem Wasser schälen und die schwarzen Enden abschneiden. Sofort in Zitronenwasser legen.
  • 2 Liter Wasser
  • Saft von 1 Zitrone
  • 1 EL Mehl
  • 1/2 TL Salz
  • 1 Prise Zucker
aufkochen lassen. Bis das Wasser kocht, die Schwarzwurzeln der Länge nach vierteln und in vier Zentimeter lange Stifte schneiden. In dem Wasser 3 Minuten kochen, abseihen und im Eiswasser abschrecken.

Für das Dressing:
  • 70 ml Zitronensaft
  • 120 ml Öl
  • 1/2 Apfel
  • Salz, Pfeffer und Zucker
zusammen pürieren und mit
  • 2 grob geriebene oder gestiftelte Äpfel
  • 1 EL gehackter Petersilie
zu den Schwarzwurzeln geben. Mischen und eine halbe Stunde ziehen lassen, nochmals gut abschmecken.

Dieser Salat war, mal wieder, überraschend gut. Wer ihn variieren möchte, kann sich an der Kombination mit Ananas oder Kiwi versuchen, das dürfte unheimlich gut passen, auch eine reife Honigmelone würde sich gut mit der Schwarzwurzel verstehen.

13 Kommentare:

Christophorus Leser hat gesagt…

Ich hab ihn probiert und es hat super geschmeckt. Nur das Apfeldressing ist mir nicht so richtig gelungen.

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Hey, das freut mich! :D Was ist dir denn am Apfeldressing nicht gelungen?

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Ich hab das Apfeldressing verdoppelt. Hab den Salat gestern nochmal gemacht, das tut ihm gut.

Kochfelder hat gesagt…

Vor Jahren kamen einmal Scharzwurzeln mit dem Biokistl ins Haus. Ich habe sie ohne Handschuhe geschält und ganz schön geflucht. Dann habe ich sie lange nicht mehr gemacht. Irgend einmal war mir dann trotzdem wieder einmal danach und seitdem mögen wir sie alle. Es ist ein hervorragendes Gemüse und in deiner Variante sicher auch sehr gut und außerdem sehr gesund!

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Schwarzwurzeln, die richtig fest färben, hatte ich schon lang nicht mehr.
Ich meine, das sie nur färben, wenn sie frisch sind. Bei den gelagerten ist kaum noch freie Milch in den Wurzeln, so das sie auch nicht abfärben. Wär zumindest meine Erklärung. :D

Wilde Henne hat gesagt…

Bin letztens schon in Deinen Blog gestolpert und hab mich hier ein bisschen umgesehen. Gefällt mir gut hier.
Zu Deinen angegebenen Varianten habe ich noch eine Bemerkung: Die reife Honigmelone dürfte wohl ein Problem werden. Gut, irgendwo auf dieser Welt ist jetzt auch Sommmer und da wird auch die Melone reif sein. Aber wie kriegen wir die Melone und die Wurzel zusammen? ;-)

Lieben Gruss von der Wilden Henne

Christophorus Culinarium hat gesagt…

@Wilde Henne: Schön das dir mein Blog gefällt. Zur Zeit poste ich ja nicht ganz viel und immer nur Kleinigkeiten. Im April hab ich wieder mehr Muße zum Kochen und schreiben, dann kommen auch wieder Fotos :D

Zum Honigmelonendilemma:

Die reife Honigmelone lassen wir uns selbstverständlich von riesigen Containerschiffen, deren Spezialcontainer mit "controlled Atmosphere" (CA) ausgestattet sind. In ihnen wird der Stickstoffgehalt in der Luft drastisch erhöht, so das nur mehr 2 bis 3 Prozent Sauerstoff darin verbleiben. Dadurch fallen die Früchte in einen künstlichen Tiefschlaf und produzieren kaum mehr das Fruchteigene Reifegas Ethylen. Dadurch kommen sie auf den Punkt perfekt gereift in unsere Hände. Tja, haha, Problem gelöst. Mangos haben schon sieben Wochen geschafft, ohne zu verfaulen. Ein "Dreimalhoch" auf die Technik! ;)

Die Idee mit der Honigmelone war tatsächlich nur eine spontane Eingebung. Ich hab den Salat probiert und hab gedacht: "Honigmelone." Die Schwarzwurzel schrie einfach danach. Ich hab ihr erklärt, das ich Schwarzwurzelsalat mach, weil mir die Regionalität wichtig wäre, aber das war ihr egal. So ein Luder. :D

Christophorus Culinarium hat gesagt…

bringen. Da fehlt im Text irgendwo ein bringen. Das hat sich einfach verdrückt. :D

Wilde Henne hat gesagt…

Lieber Christophorus - wow, da fällt mir grad auf, was für ein erhabener Name, da komm ich mir als Henne daneben total klein vor ;-)

Sind wir uns jetzt einig, dass das mit der reifen Melone zwar eigentlich lecker wäre, aber irgendwie thematisch nicht zusammen passt? Ansonstens - das Schwarzwurzelzeugs ist einfach lecker. Ich liebe diese Dinger. Einfach die Schälerei - das ist, gelinde gesagt, eine Sauerei.

Lieben Gruss vom Schweizer Huhn

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Ach, das mit dem Namen ist gar nicht so hochtrabend gedacht. Den hab ich nur, weil ich Christopher heiß' und die Küchenhilfe im Terner Hof hat zur Lasagne immer Lasagna gesagt und zu mir hat sie halt Christophorus gesagt. Den Namen hab ich dann behalten, weil der in den Internetforen selten gebraucht wird.
Dagegen hier, im Hotel Tirler, bin ich schon aufgestiegen, vom Christusträger zum Jesus selbst, zumindest Abends, wenn wir mit unserer Hausband "Jesus and the waiters" die letzten Gäste zum gehen nötigen ;)

Zum Honigmelonendilemma:

Wir sind uns einig. :) Zuu Haus würd ich kaum auf die Idee kommen, jetzt, mitten im Winter, eine Honigmelone zu kaufen. Ich kauf auch keine Paprika und Zucchini und den ganzen Kram, weil, das macht einfach keinen Spaß bei trüben Wetter ein tolles Ratatouille zu kochen. Ja. Na gut. Manchmal tun wirs schon, weil wir den Sommer vermissen, aber dann bereuen wir es doch, weil es nicht das gleiche ist.

Honigmelone kaufen macht spaß, wenn die Bauern auf dem Bauernmarkt im Sommer eigene Melonen verkaufen. Südtirol ist so krass. Ich war vielleicht überrascht, als sie mir die einheimischen Melonen angeboten haben. Klein, aber fein, ein bissel vom Wurm angefressen, aber egal: südtiroler Speck mit südtiroler Honigmelone: Was war das für eine schöne Zeit. :D

Liebe Grüße,
Christophorus

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Ach, und übrigens:

Liebe Henne,

eine kritischer Kommentar zu meinen Posts ist mir der liebste von allen: Er zeigt Interesse, Mut, Kommunikationsbereitschaft und Verantwortung. Und ich habe einen Grund lange Antwortkommentare zu schreiben ;)

Dank gebürt Dir und allen, die sich die Zeit nehmen, meine Beiträge zur kulinarischen Vielfalt der Blogosphäre aufmerksam zu lesen und die ihre eigenen Gedanken und Ideen beitragen. Ich find das toll. :D

Danke. :)

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Im vorigen Kommentar sind ein 'u' und ein 'e' und ein zuviel. Bitte beim lesen in Gadanken streichen. ;)

Wilde Henne hat gesagt…

Lieber Christophorus

Die überflüssigen Buchstaben streiche ich grosszügig.

Achja, das Thema Saisonale Küche, da könnte man sich ewig drüber unterhalten, gell. Letztens war ich mit meiner Tochter (genannt Küken) einkaufen. Da lag in der Auslage Spargel. Das Küken sofort drauf los: «Ou, soooo lecker. Da habe ich soooo Lust drauf. Kaufst Du?» - Ne, natürlich nicht! Und dann lang und breit erklärt, dass zwar irgendwo auf der Welt eben jetzt Frühling ist und da Spargel wächst, ich aber jetzt Lust auf Pfälzer Karotten mit Speck habe (Fotos gibts heute abend oder morgen auf meinem Blog) und nicht auf Spargel. Weil hier ist es saukalt und ich brauch ein Essen, das mich schön durchwärmt und so und überhaupt...
Südtiroler Speck - auweia, soooo lecker. Und dazu ein Viertele Roten und diese leckeren Brötchen mit Fenchelsamen und Bockshornklee. Göttlich. Wir waren - als ich noch jung war - oft im Südtirol in den Ferien. Meine Eltern haben dort Freunde - man besucht sich jährlich zweimal gegenseitig.
Lieben Gruss aus der Schweiz von der Wilden Henne