Dienstag, 20. September 2011

Törggelenpartie

Es ist, oder sollte sein, wie eine Geburtstagsfeier für Wein.
Man wandert in einen herrlichen Herbsttag hinein, auf Wegen, gesäumt von Kastanien- und Käschtnbäumen (Käschtn sind in Südtirol alle Edel-, also Esskastanienarten, auch die Maronen), und durch Weinberge (das Pflücken solcher Früchte ist mit Vorsicht zu genießen, da es die Eigentümer selbstverständlich nicht mögen) oder Apfelplantagen.
Zur Jause kehrt man dann in eine Buschenschänke ein, genießt das deftige Törggeleessen, und natürlich den hoffentlich eigenproduzierten „Nuien“, der hier im Eisacktal zumeist weiß ist.
Man sitzt in urigen alten Bauernstuben oder auf Terrassen mit herlichem Ausblick übers Eisacktal. Der Service ist meistenorts natürlich gestresst, entnervt, überanstrengt, unfreundlich ...
(Hier bitte ich alle enttäuschten Törrgeler um Verständnis. Unsereins hat nur 2 Hände und einen Kopf, was leider nicht ausreicht für Gruppenveranstaltungen von bis zu 120 Gästen).
Oft gibt es Musik von Ein-Mann-Orchestern oder singenden Gästen. Zur Abrundung des Geselligen isst man geröstete Käschtn, um sich so gestärkt auf den Rückmarsch zu machen.
Und: Je mehr Törggeler, desto größer der Spaß.

An dieser Stelle möchte ich noch eine persönliche Empfehlung abgeben: Ein wirklich klassischer Törggelenbetrieb ist der „Alte Pacher“ in Neustift bei Brixen. Dort ist alles noch echte Handarbeit.

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