Mittwoch, 16. Mai 2012

Wie süüüüüüß!!!

Wenn ich so darüber nachdenke, was ich als Weinliebhaberin und Biertrinkerin der Kirche mal mehr mal weniger direkt zu verdanken habe – ich denke da an Klöster, deren Mönche die Brau- und Kellerkunst pflegten und verbesserten – wundere ich mich darüber, dass ich immer noch bekenntnislos durchs Leben streife.
Ich bin wohl nicht bereit, mir vorschreiben zu lassen, welcher Art Wesen ich für die Existenz zum Beispiel dieses Vin Santos danken soll.

Il Santo von Vicchiomaggio ist ein feiner Likörwein.
Ganz vin-santo-artig kommt er in einem klaren Bernsteingelb daher. Doch wer da denkt, er fände nun im Glase eine pappig-süße, zähflüssige Substanz, der irrt.
Dieser „Heilige“ liegt locker leicht im Glas.

Der Duft lässt sich wie im Lehrbuch beschreiben: zunächst kommen viele Trockenobstaromen zu Tage, unterstützt von kandierten Früchten und natürlich gebrannten Nüssen, fein abgestimmt mit einer kleinen Vanillenote, hmmm!

Im Mund ist er, wie im Glas bereits vermutet, nicht sehr voll, eher in Richtung lieblicher Tafelwein. Nichtsdestotrotz ist er wunderbar ausgeglichen und keinesfalls langweilig, da genügend Säure und Mineralität den Restzucker bändigen.

Auch im Abgang kann der Süße punkten. Man meint ihn noch nach einigen Minuten nachzuschmecken.

Für unsere Cantuccini ist er ein geeigneter Badezusatz.
Doch Achtung: der gute Tropfen hat 15,5 Vol.-% und liegt somit nur knapp unter echten Likören und schwer im Magen.

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