Meine heutige Weinexkursion führt mich erneut ins spanisch-ausländische Ausland. Und wieder Rioja. Sogar wieder Rioja Alavésa.
Hier findet sich weites, weinbestocktes Flachland unter erhabenen Bergen der Pyrenäen (an dieser Stelle einen Gruß an unseren Korrektor).
Kleine Dörfchen aus alter, alter Zeit verteilen sich hier zwanglos in der Gegend. Umgeben von nicht viel anderem als Weinreben. Es wächst und reift bevorzugt der berühmte Tempranillo und, fast speziell nur für meinen Wein, etwas Graciano und Mazuelo.
Dies ergibt also gekeltert die ganz klassische Cuvée für den international gern getrunkenen Rioja.
Heiße, sehr trockene Sommer, im Juli und August regnet es NIE, und gemäßigte Winter mit genügend Niederschlag, auch mal als Schnee, prägen diesen Südländer, der auf Lehm-Kalk-Boden wächst.
Doch genug der Theorie.
Im Glas ist er Dunkelgranatrot mit bräunlichen Reflexen (ein Zeichen, dass es ein gereifter Wein ist). Er ist klar und transparent, heißt, man hat den vollen Durchblick.
Der Duft ist zunächst fruchtig, dunkle Kirschen, Blaubeermarmelade, schwarze Johannisbeere, Cassis.
Dicht gefolgt von herbem Kräuterduft, Lorbeer, Rosmarin, Salbei.
Unterstützt von einer nicht zu präsenten Holznote, geröstete Nüsse.
Auch ist der Rioja-typische animalische Duft wahrnehmbar, doch ist er nicht unsauber oder störend.
Es ist also ein vielschichtiger Duft, der Lust auf den ersten Schluck macht.
Im Mund fühlt er sich mittelschwer an, ist trocken, warm (alkoholreich) im Hals, sehr weich (reife Tannine), mineralisch- saftig und seeehr anhaltend.
Ein wirklich abgerundetes Geschmackserlebnis.
Insgesamt ist der Wein harmonisch, da der Geschmack hält, was Augen und Nase versprechen. Er macht also einfach Spaß und würde sicher mittelkräftigen Käse, dunkles- und Grillfleisch, gut gewürzte Vorspeisen ergänzen.
Rioja DOCa
Riserva (2 Jahre in Eiche, 1 Jahr in der Flasche gelagert)
2008
13,5 vol%
Tempranillo 90%, Graciano 7%, Mazuelo 3%
Trinktemperatur bitte beachten: 16–18 °C